Vorwort [til en tysk oversettelse av Hærmændene paa Helgeland]
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Vorwort.
Indem ich diese deutsche Ausgabe einer meiner
älteren dramatischen Arbeiten erscheinen lasse, dürfte
es vielleicht nicht überflüßig sein, darauf aufmerksam
zu machen, daß ich den Stoff zu diesem Schauspiele
nicht dem Nibelungenliede, sondern der damit ver-
wandten nordischen Wölsungasage entnommen habe.
Doch auch dies nur theilweise. Die hauptsächliche
Grundlage meiner Dichtung beruht vielmehr auf den
verschiedenen, noch vorhandenen isländischen Familien-
sagen, in denen die aus dem Nibelungenliede und der
Wölsungasage bekannten riesenhaften Verhältnisse und
Vorgänge sehr oft nur auf menschliche Dimensionen
zurückgeführt erscheinen. Ich glaube daraus schließen
zu dürfen, daß die in den zwei eben erwähnten Dicht-
ungen geschilderten Situationen und Begebenheiten
für unser gesammtgermanisches Leben in den ältesten
historischen Zeiten typisch gewesen sind. Hält man
diese Annahme fest, so entfällt wohl auch der Vor-
wurf, durch das vorliegende Schauspiel unsere natio-
nale Sagenwelt in eine Sphäre herabgezogen zu haben,
in welche sie nicht hingehört. Für die Darstellung
auf der Bühne eignen sich die idealisirten und ge-
wissermaßen unpersönlichen Sagengestalten heutzutage
weniger als je; doch hievon ganz abgesehen hatte ich
überhaupt nur die Absicht, nicht unsere Sagenwelt,
sondern unser Leben in der alten Zeit darzustellen.
Was das Zustandekommen dieser deutschen Aus-
gabe anlangt, sei es mir erlaubt, der hochgeehrten
Uebersetzerin meinen verbindlichsten Dank für die Un-
verdrossenheit und Liebe zur Sache abzustatten, womit
sie die allerdings nicht leichte Aufgabe unternommen
und gelöst hat. Ebenso bezeige ich meinem hochge-
schätzten Freunde, dem hiesigen kgl. Opernregis-
seur, Herrn Dr. Grandaur, meinen Dank. Es ist
dies nicht das erste Mal, daß er skandinavischen
Schriftstellern eine bereitwillige Hand gereicht hat,
und ohne seinen einsichtsvollen Beistand durch Rath
und That hätte auch dieses Vorhaben schwerlich weder
so schnell noch so gelungen zu Stande gebracht wer-
den können.
München, im März 1876. Henrik Ibsen.

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